Gemäß dem ursprünglichen Grundsatz des World Wide Web, Informationen oder Daten für jeden frei zugänglich zu machen, gibt es dank der Möglichkeiten des hardwareübergreifenden General-MIDI-Standards im Internet inzwischen ein üppiges Angebot an Musik jeglicher Art und Stilrichtung im Standard-MIDI-File-Format.

MIDI Files suchen und finden

Die einfachste, ob ihrer Vielfalt aber auch schnell sehr verwirrende Methode, im Internet nach MIDI-Files zu suchen, läuft über die vertrauten Suchmaschinen. Öffnen Sie Google, Alta Vista oder Yahoo, geben Sie”midi files” als Suchbegriff ein und bringen Sie genug Zeit mit, sich dann durch eine Auflistung von ca. 63710 Treffern zu kämpfen. Um dem ein wenig vorzubeugen, hier nun einige Links mit einer guten Auswahl an MIDI Files:


Private und freie Archive (kostenlos)

In diesen, von den MIDI-Maniacs dieser Welt zusammengestellten Sammlungen findet sich (zumeist) eine gute Auswahl der unterschiedlichsten Werke, Songs und/oder Stilrichtungen:

http://www.aitech.ac.jp/~ckelly/midi/help/midi-search.html (eine ausgezeichnete Suchmaschine)
http://www.musicrobot.com (eine ebenfalls gute Suchmaschine)
http://www.prs.net/midi.html (9884 klassische MIDI-Files - das ist doch mal was)
http://www.midiworld.com (auch viel Klassisches)
http://files.midifarm.com/midifiles/General_MIDI (sehr große Auswahl im PopRockBereich)


Öffentliche Institute/Institutionen (kostenlos)

Die Fachbereiche/Institute einiger Hochschulen bieten Linksammlungen oder eigenständige Archive an:

http://www.siba.fi/Kulttuuripalvelut/computers.html (Linksammlung der Sibelius-Akademie Helsinki)
http://www.uni-giessen.de/~gk1254/links.html (selbiges aus Gießen)
http://www.leo.org (Linksammlung des FB Informatik der Universität München)


Kommerzielle Server

...liefern Stücke nur gegen Bezahlung. Hierbei ist eine Registrierung erforderlich; ähnlich wie bei Online-Shops wird dann über Kreditkarte abgerechnet und das Stück zum Download freigeschaltet. Gekürzte Muster von aufwendig produzierten Files können heruntergeladen werden.

http://www.midifiles.de (Große Auswahl über Shopsystem ab 15,- DM pro File)
http://www.midi-hits.com (General-MIDI-Files à 8,95 $ für Alleinunterhalter)
http://www.comtracks.com (selbiges für 3 –5 £)
http://www.hitbit.de (aktuelle Hits und Medleys in guter Qualität GM und GS)

Auch eine Beschränkung auf höchstens 10 Downloads besonders akribischer Bach-Interpretationen oder eine Manipulation des Song-Tempos, welche ein Herauskopieren begehrter Bassläufe oder Drum-Grooves in eigene Stücke unmöglich macht, werden in diesem Bereich gern verwendet.


MIDI-Files downloaden

Die meisten Internet-MIDI-Files liegen als ".mid”-Dateien in Ihren Archiven und können gänzlich unkompliziert per Mausklick auf den Desktop geladen werden. Es gibt aber auch Sammlungen, in denen die Files von ihren Betreibern in der Größe komprimiert werden – bspw. wenn ganze Ordner mit Songs versendet werden sollen. Diese Files werden einfach durch Doppelklick heruntergeladen und liegen dann als ”xy.zip” auf dem Schreibtisch. Öffnen Sie dieses File nun mit dem Programm ”WinZip”, wird es automatisch in einen Folder mit ”xy.mid”-Dateien verwandelt, die Sie von jedem Sequenzer-Programm aus als MIDI Files öffnen können.


Entmischen eines MIDI Files

Unter dem Punkt Funktionen gibt es einen Abschnitt Teilen/Trennen. Dort gibt es die Möglichkeit ein Objekt nach verschiedenen Parametern zu trennen. Um eine einzelne MIDI Spur, deren Inhalt alle 16 Kanäle sind, zu trennen, wählt man Objekt nach Event-Kanal auftrennen. Jetzt erhält man die verschiedenen Kanäle in einzelnen Sequenzen angezeigt.
Für Drum-Tracks (natürlich auch für andere) kann man auch die Option "Objekte nach Tonhöhe auftrennen" wählen. Dadurch wird noch einmal eine weitere Unterteilung vorgenommen und man erhält für jedes Schlagzeuginstrument eine eigene Spur.


MIDI-Files abspielen und bearbeiten

Obwohl der General MIDI- bzw. der erweiterte XG-Standard schon eine größtmögliche Kompatibilität zwischen den meisten Geräten gewährleistet, kann es nach dem Download eines MIDI Files aus dem Internet immer wieder erforderlich sein, im Sequenzer Korrekturen am Arrangement vorzunehmen, um es ”hörbar” zu machen.
Falls Sie beim Start zwar sehen, daß MIDI-Signale gesendet werden, dabei aber nichts hören, sollten Sie einen Blick auf die Treibereinstellung in der Instrumentparameterbox werfen. Da viele Standard MIDI Files im Hinblick auf eine Minimal-Konfiguration an Equipment (PC mit Soundkarte) ins Netz gestellt werden, finden Sie dort oft die interne Klangerzeugung des Rechners angewählt, hier Creative. Natürlich sollte auch dies als Sound-Modul über die Audioausgänge funktionieren – in Anbetracht unseres angeschlossenen Synthesizers allerdings ist es ratsam, dort die Schnittstelle dieses Gerätes, ”cs1x”, anzuwählen. (Bei gleichzeitig gedrückter ”Strg”-Taste ändert sich dies übrigens automatisch für alle Kanäle.)
Der nächste Schritt wäre dann ein spurweises Durchhören des Songs, um die einzelnen Instrumenten-Tracks auf ihre Richtigkeit und Klang zu überprüfen. Falls Sie nur einen Track mit der Kanalbezeichnung ”Alle” vorfinden, sollten Sie diesen mit der ”Entmischen”-Funktion zunächst in seine einzelnen Spuren "zerlegen", um dann gezielter arbeiten zu können. Bei älteren Files im Soundblaster-16-PC-Standard kann es bspw. vorkommen, daß noch nicht Kanal 10 für die Drums definiert wurde, sondern ein beliebiger anderer - und wie sich ein Schlagzeug-Part vom ”Grand Piano” gespielt anhört, wissen Sie ja aus einer früheren Aufgabe.
Abschließend kann es noch passieren, daß im ersten Takt des Arrangements kurze Parts erscheinen, die keine Noten-Events, sondern nur Controller-Daten enthalten. Diese sind systemexclusiv (SysEx), d.h. gerätespezifisch vom Autor auf einen bestimmten Klangerzeuger programmiert. Im Event-Editor lassen sich diese Daten betrachten und editieren. Dort sind dann auch meistens der Programmwechsel und andere Parameter aufgeführt.


Aufgabe zur 12. Lerneinheit     Aufgabe als .pdf-Dokument zum Ausdrucken