Die pro Arbeitsplatz vorhandene Hardware sollte aus einem PC als Steuereinheit
und einem Multi-Mode-fähigen Synthesizer als Klangerzeuger bestehen. Ein
ZIP-100 Laufwerk zur Sicherung von größeren Datenmengen (Audiodaten) ist
empfehlenswert.
MIDI
Der Synthesizer ist über eine sogenannte "to host" Schnittstelle
mit dem Rechner verbunden. Diese entspricht einer normalen MIDI In/Out
Verbindung, ersetzt jedoch das üblicherweise benötigte externe Interface.
Um Musik aufzunehmen, befindet sich auf jedem Rechner die entsprechende
Software in Form des Sequenzerprogrammes LOGIC Audio von Emagic.

Abb.: Verbindung zwischen Synthesizer und Rechner - über
den COM-Port
(Konfigurationsbeispiel)
Audio
Die Audiosignale des Synthesizers werden mit den vom
Rechner kommenden Audiosignalen gemischt und über eine Aktivboxen-Konsole
wiedergegeben. Statt der Lautsprecher können auch jeweils zwei Kopfhörer
für die Wiedergabe genutzt werden. Alle Audiosignale können außerdem in
einem externen Mischpult "gesammelt" werden, dessen "Summensignal" über
einen Verstärker und Lautsprecher wiedergegeben werden kann. So kann jeder
Arbeitsplatz für alle Teilnehmer hörbar gemacht werden.
Einige Begriffserläuterungen:
Ein Ton ist eine Schwingung, die durch periodische
Regelmäßigkeit eine definierbare Grundfrequenz - die Tonhöhe
- hörbar werden läßt.
Der Klang eines Tons hängt von den Anteilen weiterer Schwingungen
innerhalb der Grundschwingung ab.
Ein Geräusch - etwa einer Rassel - hat dagegen keine periodische
Grundschwingung, die Luftdruckschwankungen verlaufen so unregelmäßig,
daß keine Tonhöhe definierbar ist. Die Übergänge
zwischen Ton und Geräusch sind fließend, denkt man daran,
daß sich Konzertpauken sehr wohl stimmen lassen, obwohl sie als
perkussive Instrumente bereits sehr diffuse Klangspektren erzeugen.
Audiodaten bilden Luftdruckschwankungen ab. Da diese zunächst
in elektrische Spannungsschwankungen umgesetzt werden, codieren sie
präzise gesagt einen elektrischen Spannungsverlauf in den Parametern
Amplitude/Zeit.
MIDI-Daten dagegen sind reine Steuerungsdaten
= Anweisungen zur Generierung von Klängen (auch Notation)
Sound wird heute oft im "Multimedia-Deutsch" für
alles, was mit dem Audiobereich zu tun hat verwendet. Zum Teil geschieht
das sicher aus Unkenntnis der Begriffe aus Akustik und Musik. Der Begriff
Sound hat jedoch auch Vorteile, da er problematische Fragen der traditionellen
Begriffe und Wissenschaftsdisziplinen ausblendet (Was ist Musik?!).
Sprache ist ein geräuschhaftes=nichtperiodisches Klangereignis,
das durch seine definierten Frequenzgemische sprachliche Lautmuster
enthält. Im Gesang werden diese Lautmuster einer periodischen Schwingung
aufmoduliert.
Beispiele für Schwingungen im Audiobereich
Sinuswelle
- Das 'Urbild' einer periodischen Schwingung, sie besitzt keine weiteren
Frequenzanteile.
Rauschen
- 'Schwingungschaos', das Gegenteil einer periodischen Schwingung.
obertonreiche
Schwingung - hier eine 'pulsbreitenmodulierte' Sägezahnschwingung,
also ein Sägezahn, dessen Anlaufflanke verschoben und verkürzt
wurde.

perkussiver
Klang - hier ein metallisch klingender Synthesizerklang, dessen
Tonhöhe noch deutlich wahrzunehmen ist. Eine weitere Erhöhung
der Komplexität des Frequenzgemischs würde den Ton in ein
Geräusch übergehen lassen.
Aufgabe zur 1. Lerneinheit
Aufgabe als .pdf-Dokument zum Ausdrucken
Literaturhinweise
Aicher, Richard: Das Midi-Praxisbuch. Vom Einstieg
bis zur professionellen Arbeit,
Bonn, 2. Auflage, 1999
Alker, Thomas: Kaufberatung MIDI / Audio, Bonn 1999
Bellingham, Dave: Wizoo Guide LOGIC Audio 4, 2000
Hoffmann/Prischl/Sasso: Carstensen Verlag, Das große LOGIC Handbuch,2000
Kleinermann/Gorges: Wizoo Ware, LOGIC Audio FX Collection, 2000
Meissel, Oliver; Schlichter, Wolfgang: Soundverarbeitung mit MIDI, o.O.,
1994
Noll, Justus: Multimedia, MIDI und Musik, Frankfurt, 1994
Pohl, Thomas: Sequencer Works - Komponieren und arrangieren mit MIDI,
Brühl, 1996
Prischl, Johannes: The LOGIC Notation Guide (nur in Englisch)
Schmitz, Reinhard: Wizoo Basics: MIDI, Köln 1999
Seifert, Wolfgang: Songware-Musik mit dem Computer, Voggenreiter Verlag
Zielinski, Piet: Handbuch der digitalen MIDI/Audio-Praxis, Bonn, 2000
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