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Friedrich Gauwerky

Produkt des Monats Juli 2003

von Markus Engel

Am 22.5.03 lud das Audio-Team zu einem Workshop mit dem international renommierten Cellisten Friedrich Gauwerky ein. Die Stücke, die er spielte (darunter Werke von Kaija Saariaho, Brian Ferneyhough und Karlheinz Stockhausen), zeigten einen Ausschnitt aus seinem aktuellen Repertoire, wobei das Thema des Workshops von unserer Seite ausgewählt werden durfte. Sowohl sein virtuoses Spiel als auch die äußerst gelungene Werkselektion und sein fundiertes Fachwissen über Virtuosität, die Ästhetik des Fehlers und Marshall McLuhan veranlassten uns, ihn im Juli als Produkt des Monats zu präsentieren.

Friedrich Gauwerky, geboren 1951 in Hamburg, gab sein öffentliches Debüt im Alter von 12 Jahren. Mit 17 gewann er erstmals den Preis des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Es folgten viele weitere Auszeichnungen wie u.a. der Preis des Mendelssohn-Wettbewerbes.

Seine Aktivitäten umfassen weltweite Konzerttätigkeiten als Solist und Kammermusiker, Rundfunk- und Fernsehproduktionen, LP- und CD-Aufnahmen z.B. für die Deutsche Grammophon, Ricordi und Bauer, Lehraufträge an verschiedenen Musikhochschulen (Royal Academy of Music London, University of California, University of Adelaide, Musikhochschule Köln etc.) und ein regelmäßiges Engagement als Dozent bei internationalen Meisterkursen in Europa, in den USA und den CIS-Ländern.

Den Schwerpunkt seiner Arbeit bilden Interpretationen zeitgenössischer Musik, wobei er sich keinesfalls auf diese beschränkt, sondern ebenfalls viele Werke des Barock, der Klassik und der Romantik in seinem Repertoire aufgenommen hat: "Bach, Beethoven, Mendelssohn and Brahms ( ...) And when he travels it is not Ferneyhough and Fox, Holliger and Henze, Stockhausen and Schnittke that he takes with him, but the score of Ludwig van Beethoven's cello sonatas." (Manfred Karallus)

Gauwerky meistert Werke der Neuen Komplexität, oszilliert treffsicher zwischen Interpretation, Improvisation und Determinismus und dient seinen Mitspielern als Moderator. Die Mitspieler sind dabei nicht unbedingt menschlich: Das Zusammenspiel mit und die Reaktion auf Tonbandgerät, CD-Player und Effektgerät sind ebenso eine Selbstverständlichkeit wie das Befolgen einer Anweisung eines Dirigenten.

Es bedarf keiner großen Vorstellungskraft, dass die Klanglichkeit des Instruments eine große Bedeutung für die Auswahl seiner Stücke hat: Ihn interessiert die Beschaffenheit des Cello-Korpus und die Fähigkeiten dessen Materials. Je nach Werk verbindet er synthetische 'Sounds', deren Grenzen nicht mehr verortbar sind, mit denen des Cellos zu einer homogenen Melange oder kontrastiert die mechanische und die elektronische Ästhetik.

Auf seiner neusten CD "From Johann Sebastian Bach to Bernd Alois Zimmermann" (BME Records) präsentiert Gauwerky beispielhafte Cellostücke von Bach bis zur Gegenwart. Darunter sind neben den 'Headlinern' Werke von Diedrichs, Spassov, Marton und Hindemith.

 

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pdm/pdm-0307 - Illustration
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