Pegelbezogene Klangbearbeitung
Cut, Copy and Paste
Cut: Ausschneiden eines ausgewählten Bereichs in die Zwischenablage
Copy: Kopieren eines ausgewählten Bereich in die Zwischenablage
Paste: Einfügen der Daten aus der Zwischenablage
Trim/Crop: Freistellen des ausgewählten Bereichs
Es sollte darauf geachtet werden, immer in den Nulldurchgängen zu schneiden, so daß keine unbeabsichtigten Rechteckflanken entstehen, die sich als "Knackser" bemerkbar machen.
Durch Wiederholen eines bestimmten Segments (oder auch des gesamten Materials) entsteht ein Loop. Dieser kann dazu benutzt werden, die quasistationäre Phase eines Klanges zu verlängern oder um eine ständige Rhythmusspur (Drumloop) zu erzeugen.
Dämpfung/Verstärkung/Normalisierung/Gleichspannungsanteil
Durch diese Funktionen kann der Pegel des Audiosignals bestimmt werden. Hierbei werden immer alle Werte des Signals in gleichem Maße verändert. Als Verstärkung wird allgemein die Pegelveränderung bezeichnet, also dessen Anhebung und Absenkung, als Dämpfung wird die Absenkung des Pegels bezeichnet. Als Normalisierung bezeichnet man eine maximale Verstärkung des Signals. Durch eine vorherige Analyse wird der Zeitpunkt mit dem höchsten Pegel (Peak) bestimmt. Nun wird das Signal derart verstärkt, daß der Peak die obere Aussteuerungsgrenze (0 db) erreicht. Der Gleichspannungsanteil (DC-Offset) wird oftmals im gleichen Arbeitsschritt entfernt.
Addition/Mischung
Die Mischung von Audiodateien kann durch die Addition der einzelnen Samplewerte erreicht werden. Auch ohne die Funktionalität digitaler Mehrspurrecorder und digitaler Mischpulte können dadurch Mischungen meherer Audiodateien erzeugt werden.
Hüllkurven
Durch Hüllkurven können komplexe Pegelveränderungen grafisch editierbar auf das zu bearbeitende Signal angewendet werden. Die klassische ADSR-Hüllkurve der analogen Klangsysnthese kann dabei simuliert werden. Es lassen sich jedoch auch sehr komplexe Hüllkurven mit fast beliebig vielen Segmenten erstellen.
Fades
Durch Fades sind gleichmäßige Ein- und Ausblendungen des Signals möglich. Man verwendet je nach Einsatzzweck linare oder logarithmische Fades. Für Überblendungen (Crossfades) werden Fades mit einem logarithmischen Verlauf verwendet, da dadurch die empfundene Lautstärke des Summensignals weitgehend gleich bleibt.
Regelverstärker
Regelverstärker verändern die Verstärkung des zu bearbeitenden Signals in Abhängigkeit von dessen Pegel (statisches Verhalten) und der Zeit (dynamisches Verhalten). Das statische Verhalten kann durch eine Kennlinie dargestellt werden. Man benutzt Regelverstärker zur Optimierung, Klanggestaltung und als Übersteuerungsschutz.
Threshold: Pegelschwelle, ab der die Regelung einsetzt.
Ratio: Stärke der Pegelbeeinflussung.
Statisches Verhalten (Kennlinien)
Die Kennlinie ist die Darstellung der Verstärkung in Abhängigkeit des Signalpegels.
Neutrales Verhalten
- Verstärkungsfaktor 1
- Versärkungsmaß 0dB
Kompressor
Threshold -15 dB
Signale über -15 dB werden im Verhältnis 3:1 abgedämpft
Threshold: -24 dB
Signale über -24 dB werden im Verhältnis 4:1 abgedämpft
"Soft knee" - Kompressor
Limiter/Begrenzer
Threshold: -10 dB
Übertseuerungsschutz
Klanggestaltung
Noise Gate
-Unterdrückung von Störgeräuschen
-Klanggestaltung
-harter Einsatz
Expander
Threshold: -30 dB
-Klanggestaltung
-"weicher" als das Noisegate
Kombinierte Regelverstärker
Threshold: -50 db
Eliminiert Störgeräusche unter -50 dB
Kompressor:
Vermindert die Dynamik (Klangbeeinflussung)
Limiter: Übersteuerungsschutz
Dynamisches Verhalten
Attack (Ansprechzeit): Zeit in der ein Absinken des Pegels um 8,7 dB erfolgt
Release (Rücklaufzeit):Zeit in der ein Wiederanstieg des Pegels um 8,7 dB erfolgt
Durch extremen kurze Attack/Release-Einstellungen kann vom Regelverstärker eine Flanke im Signalverlauf produziert werden, die als Knackser wahrgenommen wird. Durch längere Attack/Release-Einstellungen kann ein kontinuierlicher Übergang gewährleistet werden. Um ein Übersteuern durch plötzliche Pegelspitzen im Echtzeitbetrieb zu vermeiden, wird das Signal durch Vorverzögerung oftmals schon vor der Pegelspitze abgesenkt, wobei die Vorverzögerungszeit in der Regel der Ansprechzeit des Regelverstärkers entspricht.
Arbeitsweise eines Kompressors mit Vorverzögerung:
Multibandkompression
Um ein komplexes Signal (meist die Stereosumme) zu optimieren, wird das Signal in mehrer Frequenzbänder geteilt, um diese einzeln durch Regelverstärker bearbeiten zu können. Die Multibandkompression wird als einer der letzten Vorgänge beim Mastern eines Stückes dazu benutzt, und erlaubt sehr subtile Veränderungen.
Stereokopplung
Da i.d.R. das Verhältnis der Lautstärken im Stereobild vom Regelverstärker nicht verändert werden soll, bieten viele Algorithmen und Geräte die Kopplung der beiden Kanäle. Die Einflussnahme erfolgt dann gleichmäßig auf beiden Kanälen.