MIDI (Musical Instrument Digital Interface) ist zunächst einmal nichts anderes als das elektronische Äquivalent zu einer standardisierten Automatenwalze einer Spieluhr eines elektrischen Klaviers oder Orchestrions. Mit entsprechend aufgebauten Datensätzen können - und damit endet auch jede mechanische Analogie - sämtliche musikalischen Parameter eines elektronischen Klangerzeugers gesteuert werden. Die einfache Struktur und das minimale Datenaufkommen von MIDI-Befehlen machen sich Multimedia-Anwendungen zunutze, die durch eine Erweiterung des Standards auf das sogenannte General MIDI auf eine normierte Instrumentation zurückgreifen können. Dieses 'virtuelle Orchestrion' kann dann jede Multimedia-Umgebung mit minimalen Rechen- und Speicherbedarf nutzen. Daß in solchen Anwendungen avancierte Klangkonzepte von vornherein in den Hintergrund treten, liegt in der Natur der Vorgaben und wird bewußt in Kauf genommen. (R.G.)