von Niklas Roth
Ausstellung mitkuratiert von Sarah Hardjowirogo.
Der Katalog zur Ausstellung mit Beiträgen von Sarah Hardjowirogo, Malte Pelleter und Andi Otto kann hier erworben werden.
Ist ein Handy ein Musikinstrument? So jung die Gattung der Elektronischen Musikinstrumente ist, so nachhaltig hat sie die Musikwelt verändert. Mit der Entwicklung elektronischer und digitaler Instrumente verbinden sich grundsätzliche Fragen: Was ist eigentlich ein »Musikinstrument«? Wie sieht es mit dem Verhältnis von Spieler und Instrument aus? Sind Begriffe wie »Werk« und »Komposition« überhaupt noch geeignet, um das, was sich an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ereignet, adäquat zu beschreiben?
Das Staatliche Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz widmet sich diesen Fragen in einer umfassenden Ausstellung zur Geschichte der elektronischen Musikinstrumente, die vom 25. März bis 25. Juni 2017 im Berliner Musikinstrumenten-Museum stattfindet. Anhand von Exponaten aus den Bereichen Vor- und Frühgeschichte der elektronischen Musikinstrumente, Elektronische Orgeln & Synthesizer, Reproduktion, Rhythmusmaschinen, Alternative Interfaces & Externe Controller, Software & Games sowie einer Werkstattabteilung soll einerseits eine Geschichte elektronischer Musikinstrumente erzählt, andererseits in die aktuellen wissenschaftlichen Diskurse eingeführt werden, die diese Exponate als Gegenstände interdisziplinärer Forschung beleuchten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Interaktion zwischen Spieler und Instrument. So werden die Spieltechniken, die aus der unterschiedlichen Gestaltung der Schnittstellen (Interfaces) zwischen Mensch und Instrument resultieren, anhand ausgewählter Beispiele für die Besucher der Ausstellung unmittelbar erfahrbar gemacht. Dazu bringen Performances von Künstlern und Instrumentenbauern aus Berlin die Ausstellungsinhalte in konkreten Zusammenhang mit der aktuellen musikalischen Praxis.